Aktuelle Bände der Buchreihe des Landesbeauftragten gehen in die 2. Auflage
Während die Frankfurter Buchmesse neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit beschreitet, steht die Leipziger Buchmesse mit ihrem beliebten Format „Leipzig liest“ vor dem Problem, adäquaten Veranstaltungsersatz angesichts drohender Coronabeschränkungen zu finden. Der Landesbeauftragte setzte in den letzten Wochen trotz ausgefallener Veranstaltungen auf verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Damit konnte er Erfolg verbuchen, denn nicht einmal ein halbes Jahr nach ihrem Erscheinen liegen die Bände „Als der Sozialismus aufs Dorf kam“ von Nancy Aris und Wolfram Männel sowie „Erwachsenwerden hinter Gittern“ von Falk Mrázek nun als 2. Auflage vor. „Sind die Menschen durch Corona neugieriger auf die Bücher unserer Buchreihe geworden?“, fragt Lutz Rathenow, Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Die beiden Bände erschienen in der Buchreihe des Landesbeauftragten, die Widerstand und politische Verfolgung in der kommunistischen Diktatur anhand konkreter Beispiele und Einzelschicksale für einen vielfältigen Leserkreis aufbereitet.
Band 18, „Als der Sozialismus aufs Dorf kam“, beschäftigt sich mit der Kollektivierung in der frühen DDR aus der Sicht eines Bauern, der sich weigerte in die LPG einzutreten. Jahrzehnte später stößt sein Neffe Wolfram Männel auf den spannenden Erlebnisbericht seines Onkels. Daraus entstand ein Buch, das authentischen zeigt, wie Entscheidungen der höchsten politischen Ebene den Alltag der Menschen auf dem Land umkrempelten.
Band 19, „Erwachsenwerden hinter Gittern“, ist die Lebensgeschichte von Falk Mrázek aus dem kleinen Ort Bischofswerda. Als Jugendlicher lässt er sich am Brandenburger Tor von Grenztruppen festnehmen, um den Ausreiseantrag seiner Familie zu beschleunigen. Mrázek durchläuft verschiedene Gefängnisse und muss Zwangsarbeit leisten – ehe er über das Kaßberg-Gefängnis im damaligen Karl-Marx-Stadt freigekauft wird. „Mrázeks Beschreibungen wirken nach […] rücken alle Ostalgie wieder gerade“, urteilte der Deutschlandfunk in seiner Sendung „Andruck“ vom 24.08.2020.